Sonntag, 10. März 2013

Interpretationsfrage

Guten Abend (oder wie man diese Uhrzeit auch nennen mag)!

Die letzten Tage bin ich nicht zum Schreiben gekommen, da ich meine Zeit hinter einer Bühne abgesessen habe bzw. auf- und abgebaut und Mikros verteilt, sowie mich zwischenzeitlich mit zehn testosteron-geladenen Sportlern herumschlagen habe. Nebenbei blieb noch ein bisschen Zeit zum Lesen, also war es nicht allzu schlimm. Außerdem brauche ich gerade ab und zu einfach eine Auszeit.

Vom Denken und von allem darum herum. Manchmal interpretiere ich in gesagtes zu viel negatives hinein, sodass mir Situationen schlimmer vorkommen, als sie vielleicht zwei Tage später betrachtet sind. Bis dahin habe ich mich in meinem Selbstmitleid und meinen Vorwürfen wie in Salzsäure langsam und schleichend zersetzt. Hm, lecker! Aber wahrscheinlich würde ich noch nicht mal das schaffen und so doofe Nierensteine bleiben zurück.

Zum Glück habe ich es diese Woche geschafft, wieder vernünftig Sport zu machen. Zumal ich immer noch meine enorme Gewichtszunahme von der Umstellung auf vegetarisches Essen ausgleichen muss. Ich wurde heute von meinem Team ausgelacht, als ich auf meinem Salat herumgekaut habe. Irgendwie fand ich es motivierend. Immerhin haben sie mir nicht gesagt "Ist besser so". Aber dank Sport habe ich wieder einen konstanten Pegel an Muskelkater. Das ist doch was, wenn man weiß, dass man zwei Abende hintereinander laufen muss. Like!

Gelesen habe ich Nietzsche endlich weiter. Inzwischen bin ich so unendlich langsam geworden im Lesen. Oder es liegt nur an der Art von Text. Meinen Roman habe ich recht schnell fertig bekommen. Allerdings nehme ich mir auch nicht mehr so die Zeit zum Lesen, wie früher. Das sollte ich besser in meinen Zeitplan einarbeiten. Irgendwie tut es gut, in andere Gedanken einzutauchen. Das lenkt auch von den eigenen ab, wobei Nietzsche sich nicht unbedingt menschenfreundlicher äußert. Heute habe ich noch einen Charakterbogen für die Hauptprotagonistin meines aktuellen Projektes erstellt. Da konnte ich auch in eine andere Figur eintauchen. Aber ich habe Angst, dass das Besondere an ihr fehlt. Dieses Etwas, was aus einer durchschnittlichen Person eine mit Wiedererkennungswert macht. Und ich habe die Angst, dass sie zu sehr ist, wie ich. Bei einem abstrakten Thema sind die Akteure zum Teil so verzerrt, dass nur tief verankerte Charaktereigenschaften meinerseits sich noch in Ihnen wiederfinden. Aber ich wollte ja etwas unblutiges schreiben, laut meiner To-Do. Wünscht mir viel Spaß, immerhin bin ich schon auf Seite 18 und noch nicht fertig. Irgendwann werde ich noch die 100 Seiten Zahl bei einem frei erfundenen Projekt und keiner Fanfiction knacken. Da bin ich ganz zuversichtlich... Glaube ich.

Ob man Zuversicht hineinstecken sollte ist schließlich alles nur eine Frage der Interpretation.
Ich bin Realist. Was soll ich jetzt tun?

Einen schönen Abend/Eine schöne Nacht!

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