Dienstag, 12. März 2013

Kurzgeschichte in hundert Schritten

Guten Abend!

Ja, so fühlt es sich durchaus an, wenn ich gerade etwas schreibe. Früher habe ich mich hingesetzt, 10 Minuten später war das Werk vollbracht und ich glücklich. Heute muss man ja vielschichtiger vorgehen, sonst ist man ja richtig "out" bei anderen Autoren. Ich schreibe ja noch nicht mal im selbsternannten Literaturcafe bei uns, sondern einfach so, mitten im Unterricht. Manchmal würde ich fast sagen, dass ich besser und produktiver wahrscheinlich bin. Aber jetzt zu meiner Anleitung in (gefühlten) hundert Schritten. Keine Sorge, so viele sind es dann auch nicht.

Schritt eins: Höre ein Lied
Lieder hören dient allgemein zur Inspiration. Zumindest kommt es auf das Lied an, man sollte sich dabei schon niveauvolle Texte aussuchen. Nach Hören eines Liedes kommen wir zu Punkt zwei. Wenn die oder der Betroffene noch nicht soweit ist: einfach ein zweites Lied hören. Oder ein drittes.

Schritt zwei: Habe ein Bild im Kopf
So, wenn man reif genug für Punkt zwei ist, dann sollte man ein Bild oder eine Situation im Kopf haben, über die man gerne schreiben möchte. Diese muss nicht gut sein, sie sollte nur möglichst da sein.

Schritt drei: Male ein Bild dazu
Mein voller Ernst. Ohne Witz. Ich male immer ein Bild dazu. Wenn man ne kurze Blockade hat, kann man es ausmalen und dann weitermachen. Euren Namen braucht ihr aber nicht zu tanzen, keine Sorge.

Schritt vier: Streiche alle wirklich nicht-jugendfreien Szenen oder Szenen, die an deiner gesunden mentalen Verfassung zweifeln lassen
Glaubt mir, es ist besser so. Zwar sollte man seine Kunst nicht einschränken, aber oft ist es besser, einfach einen Teil für sich zu behalten. Einmal geschrieben kann es einem noch lange nachgewiesen werden. Und glaubt mir, nicht jeder will alles lesen.

Schritt fünf: Schreibe wild drauflos
Das ist der wohl lustigste Teil des ganzen. Schreibe einfach, lass dich von deinen nun fertig gedachten Gedanken leiten und sei die Geschichte selber. 

Schritt sechs: Iss nen Keks wenn du fertig bist
Super Belohnung und verschafft Konzentration für Schritt sieben. Außerdem wollte ich einfach noch einmal einen unnötigen Schritt einfügen.

Schritt sieben: Rechtschreibfähla? Zeich.en,setz.ung?!
Das dürfte schon alles sagen. Oft hab ich Wortverdrheher drin, oder Groß- und Kleinschreibungsfehler. Bei meinem Blog lasse ich sie meistens drin, eine Geschichte sollte aber in der Hinsicht weitestgehend korrekt sein.

Schritt acht: Ausschreiben? Abkürzen?
Malt ein paar Sätze hübsch aus. Was meint ihr, wie lange man für eine einzige Handlung brauchen kann. Streicht es aber heraus, wenn es zu langatmig wird.

Schritt neun: [Optional] Mache es noch ein bisschen mit Note dir.
Eine merkwürdige Umschreibung. Lass es einfach dein Stil sein. Jeder hat einen bestimmten Erzählstil. So liebe ich abgehakte, aneinandergereihte Sätze, wohingegen anderen Wert auf eine bestimmte Form oder korrekten Satzbau mit Subjekt, Verb und manchmal nem Objekt legen. Der Punkt ist aber freiwillig. Bei Lust und Laune kann hier an der Stelle vielleicht ein bisschen was, was man in Punkt vier gestrichen hat doch noch hineinfließen. Aber nur einen Hauch bitte.

Schritt zehn: Freue dich und drücke es jedem in die Hand
Denn deine kleine Kurzgeschichte ist fertig!

Das war zwar nur ein Zehntel, aber ich denke, es war doch recht viel.

Liebe Grüße und einen schönen Abend noch!


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