Durch den Nebel

Hallo zusammen.

Die letzten Wochen habe ich rastlos verbracht. Ich habe mich gefühlt, als ob ich in einem Delirium gefangen wäre und egal was ich tat, ich wollte einfach nur, dass die Zeit umgeht. Egal wie. Jede Minute meines Lebens, die hinter mir liegt, erfüllt mich mit etwas Hoffnung, dass ich es immer weiter durchgehalten habe. Schritt für Schritt. Doch ich habe nichts in der Zeit getan, was mich wahrlich weiter bringen würde. Es ist mehr ein rastloses herumstreifen durch mein eigenes Innenleben.

Ich weiß wie es in mir aussieht, ich war oft genug in diesen Untiefen. Jede Schicht meiner Persönlichkeit, so denke ich manchmal, die von anderen geformt wurde, kann ich ebenso leicht wieder für meine eigenen Zwecke verwenden. Wenn ich schon nicht die äußeren Umstände ändern kann, dann doch wenigstens das Bild, das ich in mir habe. Meine eigene Inwelt, meine Traumwelt. Mein letzter Fluchtpunkt aus dieser hässlichen, abstoßenden Welt.

Wie kann ich etwas positives fühlen, wenn  mir niemand erklären will, wie das geht? Wenn mich nur Adrenalin der Realität ein Stück näher bringt, wie will ich sie sonst begreifen? Doch was erfüllt mich schon mit Adrenalin. Entweder gibt es für mich Angst oder nichts.

Etwas in mir sträubt sich dagegen, will wieder am leben sein und diesem Etwas bin ich in den letzten Wochen immer ähnlicher geworden. Doch wenn ich mir ein Leben mit allen Strukturen, die ein normales haben kann, aufgebaut habe... Wird dann auch das Glück zu mir wiederkehren? Das Ureigene, das, was ich aus mir heraus geben kann? 

Meine eigene Kreativität, die Leute verzücken kann, mein Humor, der die Menschen zum Lachen bringt, meine Ideen, die andere mitreißen, meine Artikulation, die mich faszinierend für andere macht. All das habe ich verlieren müssen und die Suche danach ist ein Weg, der zu viel Kraft kosten wird. Warum hat man mir all das gegeben, wenn es mir wieder genommen wird?

Gibt es einen gerechten Gott? Oder ist das, was er tut gerecht? Lässt er mich für meine Schuld all das durchleben?